Haustürwahlkampf
Ja, klar, die Pandemie macht den Wahlkampf nicht einfacher. Viele Dinge gehen nicht so wie sonst in Wahlkämpfen, aber man wird kreativer. Wir haben viele neue digitale Formate aufgelegt, die hoffentlich auch noch nach der Pandemie Bestand haben werden, wie etwa der digitale Stammtisch, unser Stream am Wochenende “30 Minuten Links” und vieles mehr. Aber den direkten Kontakt zu den Bürger:innen kann das natürlich nicht ersetzen. Und genau deshalb gehen wir auch direkt in den Wahlkreis, suchen direkt das Gespräch mit den Bürger:innen, am Infostand, aber eben auch an der eigenen Haustür. “Guten Tag, hier ist Janina von der Partei DIE LINKE. Wir sind heute in der Nachbarschaft unterwegs, um zu erfahren, wo bei Ihnen der Schuh drückt. Was wollen Sie vielleicht mir als Direktkandidatin mit auf dem Weg geben, was sie gerade bewegt.” Es waren sehr kurzweilige und interessante Gespräche. Na klar, nicht jede:r macht die Tür auf und manche machen sie auch gleich wieder zu, aber es blieben auch viele offen und das länger. Vor allem natürlich das Thema Corona bewegte die Leute, sei es der immer noch nicht erfolgte Impftermin, die schlechte digitale Ausstattung an den Schulen, der anstrengende Distanzunterricht ohne Videokonferenzen, oder eben auch die Überlastung als Pfleger:in. Gerade der Bericht der Pflegerin hatte mich berührt. Nicht nur, dass sie stetig im Einsatz ist und sich um die Menschen kümmert, die es brauchen, nein sie sprach auch von der Enttäuschung über Herrn Spahn und den abgelehnten Tarifvertrag. Die Pfleger:innen, ob nun im Krankenhaus, Pflegeheim oder auch der ambulanten Pflege leisten gerade unglaublich viel und fühlen sich im Stich gelassen. Wir brauchen dringend eine Gesundheits- und Pflegereform, höheren Lohn, bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung für die Beschäftigen. Und daneben brauchen sie auch ein offenes Ohr, denn sie werden gerade zu wenig gehört.